Donnerstag, 10. Dezember 2009

Geschenke - von Tanja Hammerl

Es ist jedes Jahr dasselbe. Spätestens Mitte November kommt die Frage: "Was wünschst du dir zu Weihnachten?" Und (fast) jedes Jahr kommt von mir: "Keine Ahnung, lass dir was einfallen."
Ich bin da anders. Wenn es um die Geschenke für meine Lieben geht, kommt es auch schon mal vor, dass ich im August das Ein oder Andere kaufe.
So war es im letzten Jahr bei meiner Mutter. Sie liebt Orchideen, hat eine ganze Sammlung. Immer, wenn mein Vater mal wieder nicht wusste, was er ihr schenken soll, gab es eine Orchidee. Zufällig habe ich ein schönes Ölgemälde mit einer Orchidee entdeckt. achdem sie mir ein paar Tage zuvor erzählt hatte, dass sie den freien Platz an der langen Wand im Gang gerne mit etwas Buntem füllen würde. Ob ich denn eine Idee hätte. Lange Jahre hing dort eine Wachsplatte mit verschnörkselten Motiven, die aber durch die Hitze vom Holzofen zu schmelzen angefangen hatte.
Also ging ich in den Laden und kaufte das Bild für sie. Zu Beginn der Wintersaison in den Klamottenläden waren wir einkaufen. Sie wollte unbedingt die neuen Läden durchstöbern und dabei sah sie eine weiße Lederjack. Außen Wildleder und innen wunderbar weich gefüttert. Ihre Augen leuchteten aber gekauft hat sie sie nicht: "Nein, ich hab doch schon eine Wildlederjacke." "Aber doch keine Weiße..." "Das nicht, aber trotzdem".
Am nächsten Tag stand ich wieder im Laden und kaufte sie ihr zu Weihnachten - wie gut, dass wir dieselbe Größe und Figur haben. Bei der Bescherung fingen ihre Augen wieder zu leuchten an als sie mein Geschenk auspackte. Sie wusste natürlich noch ganz genau, woher ich die hatte.
So kaufe ich (Weihnachts-)Geschenke. Ich sehe was und weiß genau, dass gefällt der Person, würde sie sich aber nie selbst kaufen oder es passt einfach. Denn so sollten meiner Meinung nach auch Geschenke sein. Einfach passend für den Beschenkten und eine wirkliche Freude. Niemand will an Weihnachten ein paar Unterhosen - hat ein Bekannten von mir von seiner Mutter auf den Gabentisch gelegt bekommen - oder einen Gefrierschrank auspacken. Ist zwar alles nützlich und brauchbar, aber einfach nicht das, was ich unter einem Geschenk verstehe.
Die Frage ist nur, woher kommt eigentlich der Brauch sich an Weihnachten zu beschenken?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Add to Technorati Favorites Blogverzeichnis Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de Blog Verzeichnis Bloggeramt.de
 
Blog Directory